6 Tipps zur Umstellung auf die neuen AdWords-Kampagnen
Bis zum 22. Juli 2013 müssen die AdWords Kampagnen auf die neuen, so genannten „Erweiterten Kampagnen“ umgestellt werden.
- Was ist dabei zu beachten und welche Vorteile bzw. Nachteile bieten die neuen AdWords-Kampagnen?
- Gibt es spezielle neue Einstellungsmöglichkeiten?
- Was ändert sich bei der Umstellung auf „Erweiterte Kampagnen“?
Die wichtigste Änderung zu den Standard-Kampagnen besteht in der Zusammenlegung unterschiedlicher Geräte (Desktop, Tablett und Smartphone). Zusätzlich bieten die neuen Kampagnen eine feinere Gebotssteuerung, abgestimmt auf Endgeräte, Orte, Zeiten und eine individueller Anpassung von Anzeigen, z. B. individuelle Sitelinks auf Anzeigengruppen-Ebene.
Worauf sollte man achten?
1. Erweiterte Kampagnen: Warten oder umstellen?
Google drängt (siehe Abb.) momentan auf die Umstellung der AdWords-Kampagnen. Soll der Kampagnenmanager dem Drängen nachgeben?
Der Vorteil einer frühen Umstellung liegt im Zeitgewinn. Wer früh umstellt, kann Erfahrungen sammeln und verschiedene Einstellungen testen. Er hat somit einen Informationsvorsprung vor dem Mitbewerber, der erst ganz spät die Kampagnen umstellt. Wenn man sich garnicht um die Umstellung kümmert, dann wird diese ab dem 22. Juli automatisiert durchgeführt. Die Kampagnen laufen dann vielleicht mit Standardeinstellungen, die nicht gewollt sind. Anderseits bergen die neuen Kampagnen einen den klaren Nachteil, dass man nur noch die Werbung auf Smartphones getrennt über Gebote steuern (und auch ausschließen) kann. Anzeigen für Desktop, bzw. Laptops werden nach der Umstellung unwiderruflich in Bezug auf Anzeigendarstellung und Geboten den Tablett-PCs gleichgesetzt. Google ist da den Webseitenbesitzern zeitlich noch etwas voraus. Die gleichwertige Behandlung von PCs und Tablett entspricht oft nicht der Wirklichkeit. Viele Unternehmen haben Ihre Seiten vom Erscheinungsbild und auch inhaltlich noch nicht auf die mobilen Anforderungen umgestellt. Ein weiteres Argument, um erst einmal in Ruhe abzuwarten, liegt in einem typischen Google Problem. Änderungen werden oft nach der Ankündigung auf Drängen der User wieder zurückgenommen. Auch im Falle der Erweiterten Kampagnen ist Google schon etwas zurückgerudert und hat die zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten für die Endgeräte Smartphones erweitert. Viele AdWords-Kontomanager erwarten von Google vor der endgültigen Umstellung noch weitere Änderungen. Ein Kompromiss liegt momentan darin, dass die Umstellung der Kampagnen vor dem 22. Juli 2013 zunächst einmal an kleineren Kampagnen getestet und so erste Erfahrungen gesammelt werden.
2. Was ist das Migrationscenter?
Das Migrations- oder Umstellungscenter ist ein neuer Unterpunkt im AdWords-Konto, welches die Änderungen vor allem bei großen AdWords-Konten erleichtert. Sie finden das Center in der linken Navigationsleiste unterhalb der Kampagnenliste. Über das Migrationscenter steuern Sie die Umstellung ausgewählter (oder aller) Kampagnen. Falls Kampagnen mit gleichen Inhalten nur für unterschiedliche Endgeräte existieren, können diese im Migrationscenter auch zusammengeführt werden.
3. So schließt man die Schaltung auf Smartphones aus
Falls Ihre Webseiten noch nicht für mobile Endgeräte -speziell Smartphones- optimiert sind, macht AdWords-Werbung für diese Endgeräte meistens keinen Sinn. Mit Hilfe eines kleinen „Tricks“ schließen Sie zumindest die Smartphones von der Werbeschaltung aus, indem Sie die Standardgebote um 100% reduzieren und somit auf € 0,- setzen. Mit diesem Keywordgebot werden Sie bei AdWords sicherlich nicht auf Smartphones geschaltet.
4. Spezielle Anzeigen für Smartphones
Falls Sie die Werbeschaltung für alle Endgeräten eingestellt haben, können Sie im Konto für Smartphones individuelle Werbeanzeigen erstellen. Klicken Sie dazu im Bearbeitungsmodus der Anzeige einfach die Checkbox vor „Mobil“ an. Eine spezielle Mobilanzeige macht Sinn, da Nutzer internetfähiger Mobiltelefone andere Wahrnehmungen und Surfverhalten an den Tag legen als z.B. User, die zuhause vor dem PC sitzen. Falls eine Mobilvariante der Anzeige existiert, wird diese speziell auf Smartphones ausgeliefert. Anderenfalls nutzt das AdWords-System die normalen Anzeigen für alle Endgeräte. Falls Sie jedoch nur Mobilvarianten als Anzeigen eingestellt haben, so werden diese auch auf Desktop-PCs ausgeliefert. Optimalerweise erstellen Sie also immer zwei Varianten (Standard und Mobil) zu jeder Anzeige.
5. Sitelinks auf Anzeigengruppen-Ebene zeitlich steuerbar
Mit den erweiterten Kampagnen können Sie nun Sitelinks auf Anzeigengruppen-Ebene eingeben. So können Sie noch gezielter spezielle Alternativen zu Ihrer Standard-Anzeige ausliefern. Dies Sitelinks können z.B. verwandte Produkte zum beworbenen Artikel enthalten. Neu ist auch die Möglichkeit der zeitlichen Schaltung der Sitelinks. So können die Chancen der Sitelink-Schaltung in bestimmten Zeiträumen erhöht werden.
6. Regionale Gebotsanpassung
Die neuen Kampagnen verbessern die Möglichkeiten der zielgerichteten Anzeigenschaltung im Hinblick auf unterschiedliche räumliche und zeitliche Faktoren. In diesem Zusammenhang sollten Sie auch die Aussteuerung auf Standorte, von Länder bis auf Städte-Ebene beachten. Zur Bewerbung eines lokalen Angebotes macht es sicherlich Sinn, die Keywordgebote in Standortnähe prozentual zu erhöhen, um so einen besseren Werbeeffekt zu erzielen. Die regionale Gebotsanpassung können Sie auch dazu nutzen, um höhere Gebote in stärker umkämpften Regionen innerhalb einer Kampagne einzustellen.
Viel Erfolg mit den neuen Möglichkeiten bei AdWords
Ihr Guido Pelzer